Zukunft der Gesundheitsversorgung im Dialog

Am 3. Dezember versammelte der Wirtschaftsrat 200 Gesundheitsexpertinnen und -experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in Berlin-Mitte zum Symposion „Aufbruch für ein stabiles und zukunftsfähiges Gesundheitssystem“. Im Mittelpunkt stand die offene Diskussion über die Zukunft der Gesundheitsversorgung und die Entwicklung konkreter Ansätze für notwendige Reformen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken betonte, dass Reformen alle Bereiche betreffen müssen und gemeinsame Kraftanstrengung erfordern. Astrid Hamker, Präsidentin des Wirtschaftsrates, unterstrich die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft – 12,5 % der Wertschöpfung in Deutschland – und forderte konkrete Schritte zum Bürokratieabbau. Bernd M. Scheffold, Geschäftsführer (CEO), und Dr. med. Franziska van Hall, Ärztliche Direktorin der CuraMed Klinikgruppe, nutzten das Symposion, um die aktuellen Debatten unmittelbar aufzunehmen und wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung mitzunehmen. Im Panel „Gesundheitswesen am Limit: Wie wir die Versorgung von morgen sichern“ wurden zentrale Reformoptionen diskutiert. Ralf Hermes, Vorstand der IKK – Innovationskasse, plädierte u.a. dabei für einen grundlegenden Paradigmenwechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Beitragssatzdebatte müsse um neue Wahltarifmodelle erweitert werden, um die GKV langfristig stabil zu halten und mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten zu schaffen. Zudem wurde die Rolle der Kostentransparenz sowie der Notwendigkeit einer gerechteren Lastenverteilung hervorgehoben. Die Diskussion verdeutlichte, dass Reformen in der GKV nicht allein über Beitragssätze steuerbar sind, sondern neue strukturelle Anreizsysteme brauchen. Darüber hinaus wurden weitere zentrale Themen wie Prävention, Pflege- und Krankenhausreformen, Finanzierung, Medizintechnik, Forschung und Digitalisierung breit diskutiert. Klar wurde: Eine zukunftsfähige Versorgung erfordert hybride Lösungen, mehr Innovation und eine ausgewogene Balance zwischen Eigenvorsorge und sozialer Verantwortung. Copyright: Wirtschaftsrat/Jens Schicke